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Bekenntnis der Jünger und Apostel

Als Jesus seine Jünger fragt, wer er denn sei, da antwortet Petrus: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ Dieses Erkennen Jesu als den Christus entspringt nicht dem menschlichen Verstand oder Gefühl. Jesus spricht zu Petrus: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Evangelium des Matthäus, Kapitel 16, Verse 16 u. 17). Gottes Geist hat es dem Geist des Petrus bezeugt und der hat es dann ausgesprochen. Ein solches Bekenntnis ist zunächst eine Sache zwischen einem bestimmten einzelnen Menschen und Jesus. Es begründet und bestimmt das Verhältnis des Menschen zu Jesus als dem Christus - es ist ein persönliches „Christusbekenntnis“. In den Evangelien finden wir weitere solcher persönlichen Bekenntnisse. So antwortet Nathanael Jesus: „Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel“ (Joh. 1, 49). Wir hören aber auch, wie sich mehrere Menschen zusammen zu Jesus als dem Christus bekennen. Die Menschen, die die Samariterin zu Jesus geholt hatte, sprechen: „Dieser ist wirklich der Welt Heiland“ (Joh. 4,42). Und Martha spricht zu Jesus: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist“ (Joh. 11, 27). Beim Kreuzestod Jesu spricht der römische Hauptmann: „Wahrlich dieser ist Gottes Sohn gewesen!“ Mt. 27, 54). Und als der Auferstandene dem Thomas begegnet sprach er überwältigt zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh. 20,28).

Immer wieder hören wir aus den Evangelien und Briefen der Apostel das Bekenntnis zu Jesus Christus. Schon wer von Jesus Christus spricht, der bekennt: Dieser Jesus von Nazareth ist der von Gott gesandte Christus, der Retter und Versöhner der Menschen - der einzigartige Sohn Gottes

Der Mensch, der sich persönlich zu Jesus als den Christus bekennt, der soll und wird dieses Bekenntnis auch vor der Welt als öffentliches Zeugnis ablegen. Jesus fordert dazu auch ausdrücklich auf: „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird und werdet meine Zeugen sein (Apg. 1, 8). Von solchen Zeugnissen hören wir vielfältig aus der Apostelgeschichte und den Briefen der Apostel. Sie sind Verkündigung des Christus, damit auch andere Menschen zum rettenden Glauben an ihn kommen können. Wie Petrus predigt: „In keinem anderen ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden“ (Apg. 4,12). Der Apostel Paulus schreibt (Röm. 10, 9-10): „Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet."

Bei dem Christus-Bekenntnis vor der Welt, das ja Christus-Verkündigung für die Menschen sein soll, muss mit kurzen einprägsamen Worten das Wesentliche von Jesus Christus gesagt werden. So schreibt der Apostel Paulus (1. Kor. 15, 3 ff.): „Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was auch ich empfangen habe:

  • Dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und
  • dass er begraben worden ist; und
  • dass er auferstanden ist am dritten Tag nach der Schrift; und
  • dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen“.

Und (Phil. 2, 5 ff.):

„Er (Christus Jesus), der in göttlicher Gestalt war,
hielt das „Gott-gleich-sein“ nicht wie ein Beutestück selbstsüchtig fest,[1]
sondern entäußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an,
ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist[2],
dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie,
die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters.“


Die den Aposteln nachfolgende Generation hat dann begonnen, das Christusbekenntnis der Kirche einheitlich mit kurzen Worten zu formulieren. Es wurde gottesdienstlich, besonders bei der Taufe, aber auch als Zeugnis vor der Welt benötigt. So entstand das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Detlef Löhde


[1]Abweichend von LÜ 1984
[2]Jesus hat den Namen bekommen, unter dem Gott von den Juden angerufen und geehrt wurde, nämlich „Herr“ (griech. „Kyrios“) -  „dass Jesus Christus der Herr ist“.